Frage + Antwort

 

Fragen und Antworten

 In den Monaten März -Juli stellen viele Zuchtfreunde und Interessierte per E-Mail immer wieder die gleichen Fragen. Deren Beantwortung ist zum Teil mit einem erheblichen Zeitaufwand verbunden. Bitte entnehmen Sie erst alles Nötige dieser Homepage sowie den unten aufgelisteten Fragen und Antworten. Wenn dennoch Fragen auftreten, schicken Sie mir wie gehabt eine E-Mail. Ich versuche so schnell wie möglich zu antworten.

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Martin Spiegler am 24.02.2010 > Ich bin auch Mitglied im SV. und hatte ca. 10 Elsässer Gänse, quasi ohne jährliche Nachzucht ( 2 Paare und wenns gut war 3 - 4 Gössel ). Meine Vermutung, die Parvo-Impfung fehlt. Meine Fragen: Wie heißt der Impfstoff, wann wird geimpft und wie?

Meine Antwort: > Der Impfstoff heißt Parduvak und wird von der IDT Biologika GmbH produziert. Ich bekomme das Mittel vom Tierarzt. Der Impfstoff besteht aus zwei Komponenten und soll nach dem Anmischen innerhalb von zwei Stunden intramuskulär ( Brust oder Schenkel ) verabreicht werden. Pro Tier wird 1ml gespritzt. Die Zuchtgänse werden zwei mal geimpft. Die zweite Impfung soll 4 Wochen vor dem Legebeginn durchgeführt werden, und die erste Impfung zeitlich etwa 3 - 4 Wochen vor der zweiten liegen. Die kleinste Handelsform ist meines Wissens für 250 Impfdosen ( 250ml ) und kostet etwa 25 Euro.

                                                            

Frau Wichmann am 05.03.2010 > Ich interessiere mich seit geraumer Zeit für die Toulouser. Da die Tiere bei mir nur als Haustiere ohne Schlachtoption leben sollen, frage ich mich, ob ich mit 49 Jahren noch nicht zu alt bin. Ich habe mal gelesen, das Gänse 30 Jahre werden sollen. Wie sieht es bei dieser Rasse aus?

Meine Antwort: > Es ist durchaus richtig, das Gänse ein Alter von 25 - 30 Jahre erreichen können. Diese Angaben beziehen sich jedoch auf normale Landgänse, die viel leichter und beweglicher als die ruhigen und schwerfälligen Toulouser Gänse sind. Die älteste von mir gehaltene Toulouser erreichte bei guter Pflege ein Alter von 15 Jahren. 8 - 12 Lebensjahre sind bei normalen Haltungsbedingungen durchaus realistisch. Allerdings läßt die Befruchtung beim männlichen Tier etwa ab dem 8. Lebensjahr enorm nach. Hingegen kann die Legetätigkeit beim weiblichen Tier auch im hohen Alter noch gut sein.

 

Herr Floesch am 11.03.2010 > Wann versehen sie die Toulouser mit den Bundesringen?

Meine Antwort: > Das kommt auf die Veranlagung der Gössel an. Bei grobknochigen Tieren muß der Bundesring schon mit drei Wochen aufgezogen werden. Bei weiblichen, feinknochigen und Nachzuchten von Junggänsen ist eine Beringung noch mit 4 - 5 Wochen möglich.

 

Patrick Schatz am 28.05.2010 > hallo, habe ein problem, ich habe ein paar emdener und ein paar toulouser, alle vier von letzten ostern. nun habe ich ein paar graugänse großgezogen, sind jetzt 2 monate alt. wenn ich diese zu den anderen mache, geht das emdener weibchen auf sie los und rupft an den federn. ist das normal oder sind die kleinen noch zu jung. wie kann ich vorgehen? 

Meine Antwort: > Das Verhalten Deiner Gans kommt selten vor und deutet auf ein in der Rangordnung hoch stehendes Tier hin. Ich würde die jungen Graugänse in ein Gatter sperren, um das die Altgänse laufen können. Somit können sie durch den Draht Kontakt aufnehmen und sich aneinander gewöhnen. Nach ca. drei Tagen das Gatter der Graugänse öffnen und alle Gänse unter einer etwa 30 minütigen Aufsicht zusammen laufen lassen. Den Auslauf groß genug machen, damit die Tiere eine Fluchtdistanz einhalten können.

 

Daniel am 28.05.2010 > Habe folgende Fragen: Ab welchem Alter sind Toulouser Gänse geschlechtsreif und wann legen die Gänse?. Sind Gänse aus dem Vorjahr schon zuchtfähig?.

Meine Antwort: > Toulouser Gänse sind mit etwa 9 Monaten geschlechtsreif. Weibliche Tiere, die im Frühjahr 2010 geschlüpft sind, beginnen Ende März mit der ersten Eiablage. Diese ist jedoch wesentlich von den Haltungsbedingungen ( künstliche Beleuchtung,energiereiches Futter und der Witterung ) abhängig. Zu dieser Zeit sind auch die Ganter geschlechtsreif. Allerdings sind die Eier von einer Junggans ( 170g ) wesentlich kleiner als von Altgänsen ( 220g ). Bei der Zuchtstammbildung empfehle ich einen Ganter aus einer Frühbrut mit einer Gans zu verpaaren, um die Wahrscheinlichkeit der Befruchtung zu erhöhen. Außerdem ist im ersten Zuchtjahr ein Geschlechtsverhältnis von 1,1 ratsam. Bei guter Befruchtung gibt man dem Zuchtpaar im folgenden Jahr eine zweite Gans dazu ( 1,2 ).

 

Johann Floesch am 16.06.2010 > Hallo ich hab da mal ne Frage zu meinen Küken. Wie machen sie das denn, wenn die Flügel verdreht sind. Danke.

Meine Antwort: > Hallo, Kippflügel bilden sich etwa ab der 4. Lebenswoche. Die Federkiele der Schwingen kommen und sind in dem Alter noch stark durchblutet. Der Knochen ist jedoch noch nicht fest und stabil, sondern weich ( Knorpel ). Durch die noch schweren Federkiele verformt sich dann oftmals der noch weiche Schwingenknochen nach aussen. Zur Korrektur die Schwinge in die natürliche Lage bringen und mit Teppichklebeband ( klebt an beiden Seiten ) am Rumpf über einen Zeitraum von 3 Tagen fixieren. Entscheidend ist, dass die Korrektur möglichst früh erfolgt. Wenn der Kippflügel schon längere Zeit besteht, ist eine Behandlung nicht mehr möglich. Hochwertiges, eiweißreiches Futter begünstigt die Bildung von Kippflügeln.

 

Eva Jänicke am 19.07.2010 > Hallo, ich hätte mal eine Frage.  Leider finde ich nirgends Infos über Gänse. Habe 4 junge Gänse ( ca. 4 Monate jung ). Wann fängt dort die Rangordnung an?. Möchte nämlich 2 ausgewachsene 2 jährige ( Gans und Ganter ) dazugesellen. Muss ich was beachten oder können die einfach mit auf die Weide und nachts in den Stall?.

Meine Antwort: > Die Rangordnung unter den Gänsen beginnt schon im Alter von etwa 5 Tagen ( siehe das Verhalten der Gänse im Jungtieralter ). Der beste Zeitpunkt für eine Zusammenführung von verschiedenen Gänsen ist während der Mauser. Dann sind die Alttiere wegen der vollbrachten Leistung ( Zucht, Brut,-und Legetätigkeit ) erschöpft und nicht so agressiv. Zum Beginn der Eingewöhnung ausreichend große Weideflächen anbieten, damit eine Fluchtdistanz gegeben ist. Auch sind zwei Tränken im Abstand von mindestens 15 Meter von Vorteil. Die Futterstellen sollten sich in den ersten Tagen an verschiedenen Stellen befinden. Abends die zusammengeführten Gänse möglichst spät ( während der Dämmerung ) in den Stall lassen. Nach einigen Tagen ist dann die Eingewöhnung vollzogen.

 

Pascal Fetzner am 30.07.2010 > Hallo, bin 10 Jahre und möchte Toulouser züchten. Habe 10 Stück und ich weiß nicht was Gans und Ganter ist. Sie sind 6 Monate alt.

Meine Antwort: > Hallo Pascal, schön das du dich für Toulouser Gänse interessierst. Hoffentlich stammen deine Tiere aus einer guten Zucht, damit du später auf Ausstellungen auch Erfolge hast. Ich wünsche dir viel Freude mit den Tieren. Eine sichere Geschlechtsbestimmung bei Toulouser Junggänse ist nur durch Ausdrücken der Kloake möglich. Dies bedarf jedoch einer gewissen Erfahrung. Bei unsachgemäßer Handhabung können jedoch Schäden verursacht werden. Bei älteren Tieren erkennt man die Ganter am höheren Stand, längerem Hals und den grobknochigen Beinen. Ganter haben eine schrille Stimme, Gänse dagegen einen rauhen, dunklen Ton als Stimmlage. Bei den Emdener und Diepholzer Gänsen haben die Gössel eine unterschiedliche Färbung des Flaums. Die männlichen Gössel sind hell mit leuchtend gelbe Farbe. Die weiblichen Gössel sind auf dem Rücken dunkler und haben eine leicht gräuliche Tönung. Die Geschlechtsbestimmung bei Gänsen ist auch unter der Adresse www:stammbuch-lippegans.de sehr gut beschrieben. Ich hoffe deine Frage beantwortet zu haben und wünsche dir noch schöne Ferien.

 

Johann Schmid am 01.09.2010 > Hallo, ich züchte seit 3 Jahren Böhmen Gänse, die entwurmt werden müssen. Welches Mittel (Flubenol oder Concurat) raten sie mir. Habe auch wiederholt Probleme mit Federlingen. Können sie mir ein Mittel empfehlen?

Meine Antwort: > Für eine Wurmkur würde ich CONCURAT anwenden. Eine Concurat Behandlung  über die Tränke dauert nur wenige Stunden. FLUBENOL jedoch wird 5 Tage dem Futter beigemischt. Ich verabreiche FLUBENOL selten. Der Grund ist lediglich um eine Resistenz der Würmer gegen CONCURAT zu vermeiden. Achtung, CONCURAT nicht in verzinkte Tränken verabreichen, da das Mittel die Verzinkung beschädigt. Mit der Behandlung von Federlingen habe ich keine Erfahrung. Federlinge sind beim Wassergeflügel selten. Vielleicht handelt es sich um Räudenmilben?. Befallene Tiere sind unruhig, kratzen sich oft am Kopf und die Federn sind struppig und brechen ab.

 

Michelle am 10.11.2010 > Würde gern wissen was Schieren heißt?

Meine Antwort: > Schieren bedeutet soviel wie durchleuchten. Etwa nach siebentägiger Brut werden die angebrüteten Eier geschiert (durchleuchtet). Dabei kann festgestellt werden, ob das Ei befruchtet bzw. der Embryo abgestorben ist. Auch erkennt der Züchter Haarrisse, Doppeldotter sowie die Platzierung der Luftblase. Zum Schieren werden spezielle Lampen (Schierlampen) benutzt. Beim Durchleuchten wird die Schierlampe am stumpfen Ende vom Ei angesetzt. 

 

Nadja am 13.11.2010 > Kann man eine Gans alleine halten, oder muß man mindesstens 2 Gänse haben?

Meine Antwort: > Gänse sind Herdentiere. Somit sollten mindesstens 2 Tiere, möglichst ein Pärchen zusammen gehalten werden. Eine Gans als Einzeltier zu halten ist nicht artgerecht. Einzeltiere sind oftmals in ihrem Verhalten gestört. Sie betrachten dann den Menschen als ihresgleichen oder auch Rivalen. Diese Fehlprägung kann soweit gehen, dass sie ihre Artgenossen nicht beachten. Deshalb empfehle ich ein Pärchen zu halten. Dann fühlen sich die Tiere bei entsprechender Haltung wohl und bereiten ihrem Pfleger viel Freude.

 

Waldemar Löffler am 04.12.2010 > Habe je 1,1 Toulouser und Steinbacher Kampfgänse sowie 5 weibliche Pommerngänse. Die beiden Paare laufen immer zusammen. Frage: Was geschieht mit den 5 Pommerngänsen?. Werden diese von den beiden Gantern bedient oder muß ich unbedingt einen zusätzlichen Ganter kaufen?.

Meine Antwort: > In freier Natur leben Gänse monogam, also paarweise. Dieses Verhalten wurde jedoch durch die Domestikation (Haustierwerdung) gelockert. So kommt es, dass ein Ganter mehrere Tiere begattet. In der Regel hat jeder Ganter eine Lieblingsgans, die überwiegend getreten wird. Zudem werden so nebenbei auch die anderen weiblichen Tiere getreten. Allerdings wird bei einem ungünstigen Geschlechtsverhältnis (zu viel weibliche Tiere) die Befruchtung gerade bei schweren Rassen sehr schlecht. Wenn bei Ihnen alle Tiere in einem Auslauf laufen, ist eine Fremdbefruchtung nie auszuschließen, so dass es bei der Nachzucht Kreuzungstiere geben kann. Außerdem können sich die Ganter beim Tretakt untereinander stören.

 

Eva Fuchs am 04.01.2011 > Hallo, ich möchte mir 2 Gänse anschaffen. Allerdings möchte ich 2 weibchen haben, da ich befürchte, dass ein männchen zu bös wird. Geht das denn überhaupt, oder vertragen sich 2 Frauen nicht?. Wie soll ich das alles anpacken?, d.h. kaufe ich die Gänse als Küken oder als 2-3 Monate alte Gänse?. Ich habe gelesen, dass es passieren kann, dass Gössel schlecht fressen wenn es kein Elterntier vormacht. Ich bitte also um einen Fahrplan von Ihnen, wie ich am besten starten muss, wenn ich Gänse haben möchte.

Meine Antwort: > Gänse sind Herdentiere. Somit sollte man mindestens  zwei Tiere halten. Es ist durchaus möglich nur weibliche Tiere zu halten, ich rate jedoch zu einem Pärchen. Das die Ganter böse und agressiv sind ist nach meiner Meinung völlig überzogen. Selbstverständlich verteidigt der Ganter im Frühjahr während der Paarungszeit seine Gans und deren Gelege. Dies geschieht durch Zischen und Flügelausbreiten und ist im Grunde nur eine Drohung gegenüber dem Halter, wenn dieser eine gewisse Distanz zum Nest unterschreitet. Schwere, ruhige Gänserassen, wie die Toulouser sind in dieser Zeit nicht so lebhaft wie ihre leichteren Artgenossen. Wie das Krähen zum Hahn und das Gackern nach der Eiablage zur Henne, genau so gehöhrt das Triumphgeschrei und die Drohgebärde vom Ganter zur Gänsehaltung. Ob Sie sich Eintagsküken, 14-tägige Gössel, Junggänse oder Alttiere anschaffen ist eigentlich nicht so entscheidend. Allerdings lassen sich Eintagsküken leichter auf den Menschen prägen, hingegen sind zwei Wochen alte Gössel aus den gröbsten raus und benötigen keine Wärmequelle mehr. Die Futteraufnahme ist selbst bei Eintagsküken ohne Elterntiere kein Problem, vorausgesetzt es befinden sich mindestens zwei Gössel unter der künstlichen Wärmequelle denn wie oben schon erwähnt, Gänse sind Herdentiere.

 

Nicolestepan am 07.02.2011 per E-Mail > Habe Toulouser Gänse und dieses Jahr sind noch Emdener hinzu gekommen.Meine Frage ist gibt es einen Unterschied bei den Eiern der Toulouser und den anderen Gänseeiern?.

Meine Antwort: > Eine sichere Zuordnung von Eiern, die von mehreren Gänsen, bzw. verschiedenen Rassegänsen gelegt wurden, kann man auf Grund ihres äußeren Erscheinungsbildes nicht geben. Sicher legen Junggänse kleinere Eier als Altgänse. Auch ist die Eiform oftmals unterschiedlich. Dies gilt jedoch für alle Gänserassen. So legen einige Gänse längliche, ovale Eier. Andere wiederum stumpfe, eher rundliche Eier. Auch die Schalenfarbe kann leichte Unterschiede aufweisen. Ich habe noch vor wenigen Jahren Diepholzer und Toulouser Gänse gezüchtet. Obwohl das Bruteimindestgewicht bei den Diepholzern mit 140 Gramm und bei den Toulousern mit 160 Gramm angegeben ist, hätte ich eine sichere Zuordnung nicht machen können.

 

Barbara Keck am 06.03.2011 > Habe eine Frage zum Keimfutter. Wie lange muß ich den Hafer ankeimen lassen und wie mache ich das?.

Meine Antwort: > Ich stelle Keimgetreide folgendermaßen her: 1.- Eine Tagesration (Hafer) in einen Eimer geben, mit Wasser auffüllen, so das die Körner vollständig mit Wasser bedeckt sind. 2.- Das Ganze etwa 8 Stunden stehen lassen. 3.- Danach die eingeweichten Körner in ein Sieb geben, und in einem normal temperierten Raum zum Keimen stellen. Dabei aber Zugluft vermeiden, damit die Körner nicht vermalzen. 4.- Am nächsten Tag kann das Keimfutter verfüttert werden. Den höchsten Nährwert hat das Keimgetreide, wenn es unmittelbar vor dem Keimen ist. Allerdings dürfen Sei den Tieren nicht zu viel Keimgetreide geben, da es sich um ein energiereiches Futter handelt. Dadurch kann der Eiweißanteil in den Bruteiern zu groß werden (extrem große Bruteier). Küken solcher Eier schlüpfen nach 30- tägiger Brut schlecht, da das Eiweiß nicht entsprechend absorbiert wird und die Gössel daran ertrinken. Sie bleiben also beim Schlupf stecken.

 

Frau Leu am 04.04.2011 > Meine Gans hat angefangen zu legen, allerdings ist ihre Art und Weise der Nestpflege seltsam. Das 1. Ei wurde in eine Mulde gelegt, allerdings wurde diese Mulde (Nest möchte ich es nicht nennen) über Nacht wieder platt getreten. Das Ei wurde einfach unter das Stroh gewühlt. Meine Frage dazu lautet, ist die Gans zu unerfahren und weiß nicht was sie machen soll?. Des weiteren frage ich mich, wie viel Eier legt eine Junggans und ist bei dieser Rasse der Bruttrieb noch vorhanden. Zur Not hätte ich die Möglichkeit der Kunstbrut. Möchte aber lieber, das die Gans ihrem Instinkt folgt. Soll ich die Eier im Nest lassen oder wegnehmen?.

Meine Antwort: > Es ist völlig normal, dass Gänse zur Eiablage eine Nestmulde machen. Diese ist oftmals in einer Stallecke und nicht dem direkten Lichteinfall ausgesetzt. Nach dem Legen deckt die Gans die Eier mit Nistmaterial ab, um diese vor Nesträubern zu verbergen. In diese Nestmulde legt die Gans etwa jeden zweiten Tag wieder ein Ei. Ab ungefähr dem 10. Ei fängt sie an Daunen zu rupfen und das Nest auszupolstern. Zu Beginn der Brut sitzt die Gans nur einige Stunden am Tag. Nach zwei Tagen brütet sie dann fest und verläßt das Nest nur noch zum Fressen und um sich zu Entleeren. Normal legt die Gans 12 bis maximal 15 Eier (ein Gelege). Es gibt aber auch Toulouser die über 25 Eier legen. Der Bruttrieb ist bei ihnen noch gut ausgeprägt. Ich würde die ersten 6 Eier im Nest lassen und die zuletzt gelegten bei ca. 15°C lagern. Diese jedoch einmal täglich wenden. Wenn die Gans fest brütet, die älteren Eier im Nest gegen die zuletzt gelegten austauschen. Im Nest nur 12 Eier lassen, damit diese von der Gans gut bedeckt werden können und somit gleichmäßig mit Wärme versorgt werden. Alle übrigen Eier können Sie dann in den Brutapparat geben. Dann schlüpfen die Gössel aus der Natur- und Kunstbrut zeitgleich, was bei der späteren Aufzucht und Pflege eine Arbeitserleichterung sein kann. 

 

Andre' Krych am 09.04.2011 > Ich habe 1,2 Toulouser Gänse. Eine hat jeweils im Abstand von 2 Tagen 8 Eier gelegt, seit 5 Tagen aber nicht mehr. Kann ich dennoch mit weiteren Eiern rechnen?. Die 2. Gans hat bis jetzt noch kein Ei gelegt. Wie ist das zu bewerten?. Kann da noch was kommen?

Meine Antwort: > Ein Legerhythmus von 2 Tagen ist in Ordnung und eine Legepause von 8 bis 10 Tagen nicht ungewöhnlich.  Das Erstgelege besteht aus 12 bis 14 Eiern. Nach einer Legepause von ca. 2 Wochen beginnt die Gans noch einmal 10 Eier (Nachgelege) zu legen. Somit kann man mit einer Legeleistung von 17 bis 25 Eier rechnen. Die andere Gans wird mit Sicherheit auch bald mit dem Legen anfangen. Wir haben erst den 10. April, da kommt schon noch was. Nicht ungeduldig werden. Es ist alles in Ordnung.

 

Jan Faulhaber am 22.04.2011 per E-Mail > Wollte mir gerne Toulouser anschaffen, habe etwa 150qm Fläche aber wenig grün. Dieses kann ich aber von einer Wiese holen. Was muß ich beachten?.

Meine Antwort: > Gänse sind Weidetiere und beim Grasen durchaus wählerisch. 150qm Weidefläche betrachte ich als die Mindestgröße für ein Toulouser Gänsepaar. Es ist auch zu bedenken, dass eine eventuelle Nachzucht den Auslauf zudem belastet. Zusätzliche Grünversorgung mit Möhren, Äpfel, Kopfsalat und auch geschnittenes , aber kurzes Gras (langes, hartes Gras kann zur Kropfverstopfung führen) ist auf einer beengten Fläche unbedingt erforderlich. Mir sind Züchter bekannt, die auf sehr kleiner Weidefläche seit Jahren eine erfolgreiche Toulouserzucht betreiben.

 

Enrico am 11.05.2011 per E-Mail > Hallo, ich habe ein Paar Toulouser Gänse und wollte mal fragen wie es mit der Legezeit dieser Gänse aussieht?

Meine Antwort: > Die Legezeit der Toulouser Gänse ist etwa vom 10. März bis 10. Juni. Einen früheren Legebeginn kann man durch künstliche Beleuchtung erreichen. Auch eine energiereiche Fütterung (Legekorn) bewirkt einen frühzeitigen Legebeginn. Bei männlichen Tieren ist die Spermaqualität von Anfang April bis ca. 20. Mai am besten, was für die Befruchtung, und somit für eine erfolgreiche Nachzucht von ausschlaggebender Bedeutung sein kann.

 

Silke Puhlmann am 25.05.2011 per E-Mail > Mein Gänsepaar ist äußerst fruchtbar, allerdings ist die Gans, scheint mir eine reine Legegans. Zwar macht sie immer wieder Änsätze zum Brüten, doch sie hält es nie lange aus auf dem Nest. Deshalb brüte ich jedes Jahr einige Eier im Brutkasten aus. Meist stehe ich davor und leide tausend Todesqualen, denn einerseits heißt es den Brutkasten während des Schlupfes nicht öffnen, andererseits möchte ich den stecken gebliebenen und in Not geratenen Gösseln beim Schlüpfen helfen. Gibt es dazu Beobachtungen ?.

Meine Antwort: > Es gibt natürlich Gänse, bei denen der Bruttrieb im Laufe der Jahre durch gezielte züchterische Auslese, überwiegend in der Wirtschaftsgeflügelzucht unterdrückt und somit nicht mehr vorhanden ist. Dagegen wird auf die Legeleistung großen Wert gelegt. Bei der Kunstbrut sollte das Öffnen der Brutmaschine während des Schlupfes möglichst unterlassen werden, weil dadurch die hohe Luftfeuchtigkeit verloren geht. Kräftige, vitale Küken müssen sich bei richtiger Temperatur und Luftfeuchtigkeit selbst befreien können. Mit der Schlupfhilfe sollte frühestens 6 Stunden nach dem die lezten Gössel geschlüpft sind begonnen werden. Ein Gössel nie aus den Ei herrausziehen, lediglich die Schale leicht brechen, damit es sich leichter befreien kann. Aus etlichen Gesprächen mit Zuchtfreunden weiß ich, daß mit der Schlupfhilfe oft zu früh begonnen wird.

 

Annegret Wichert am 05.07.2011 per E-Mail > Hallo Herr Tuma, habe folgende Fragen: 1.) Kann ich so ohne weiteres Gänse halten oder muß ich das Veterinäramt informieren?. 2.) Müssen die Gänse geimpft werden (z.B. Vogelgrippe)?.  3.) Sind Toulouser Gänse winterfest?. 4.) Stimmt es, dass man der Toulouser Gans nur ein Gipsei ins Nest zu legen braucht um ihr vorzutäuschen, sie habe noch Eier. 5.) Kann man den Ganter kastrieren lassen?. 6.) Wie geht der Nestbau von statten?. 7.) Sind Gänse eigentlich stubenrein?

Meine Antwort: > 1.) Das wird in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich gehändelt. Hier in Niedersachsen muß die Anzahl der gehaltenen Gänse dem Kreisveterinäramt gemeldet werden und man bekommt dann kostenfrei eine Registriernummer zugeteilt. Bei größeren Beständen besteht eine Tierseuchenkassenpflicht. Ich bezahle z.B. 0,1822 Euro pro Gans im Jahr. 2.) Gänse brauchen nicht geimpft werden. Allerdings sollte Anfang Mai und danach alle 6 Wochen bis zum Oktober eine Wurmkur durchgeführt werden. Hier hat sich Concurat-L10% bewährt. 7,5 Gramm auf 10 Liter Wasser geben und über die Tränke verabreichen. 3.) Gänse sind gegen Kälte unempfindlich und können ruhig bis ca.12°- in den Auslauf, suchen dann allerdings gerne windgeschützte Bereiche auf. 4.) Gänse suchen sich den Ort für die Eiablage selbst aus. Die dunkelste Ecke im Stall wird bevorzugt. Gipseier werden nur ins Nest gelegt, weil der Züchter die gelegten Eier dem Nest entnimmt, um sie im Brutapparat auszubrüten. 5.) Eine Kastration kann vom Facharzt für Geflügel durchgeführt werden, ist jedoch völlig unsinnig. Die sich im Legedarm gebildeten Eier der weiblichen Gans müssen abgelegt werden. Dieser Vorgang wiederholt sich jährlich im Frühjahr und ist nicht zu verhindern, was nach meiner Meinung gut ist. Wenn sie keine Gössel haben wollen, führen sie die Eier doch der Küche zu. Das wird bei Hühnern doch täglich praktiziert. 6.) Einfach in der dunkelsten Stallecke Nistmaterial wie z. B. kurzes Stroh anbieten. Alles weitere macht die Gans alleine. 7.) Gänse setzen ihren Kot überall ab. Lediglich das Nest wird sauber und völlig trocken gehalten. 

 

Johann Schmid am 17.07.2011 per E-Mail > Können sie mir bitte verraten welche Vitamine und Flüssigmineralien sie ihren Gänsen geben? Ich möchte meine Böhmengänse entwurmen.

Meine Antwort: > Für eine Wurmkur brauchen Sie weder Vitamine noch Mineralien verabreichen. An Vitaminen verabreiche ich gelegentlich eine AD3EC-Mischung (10ml auf 10l Wasser). Flüssigmineralien bekommen nur die noch im Wachstum befindlichen Gössel, um Mangelerscheinungen bei der Knochenbildung zu vermeiden. Hier hat sich C-Phos bewährt. Beides gibt es im 1l-Gebinde beim Tierarzt.

 

Chistoph Turbanisch am 04.08.2011 per E-Mail > Ich habe 2 Gänse und 2 Ganter und möchte diese zur Zucht einsetzen. Kann ich die Tiere während der Zuchtzeit zusammen lassen, also 2,2 oder besser 1,1. Platzmäßig währe 2,2 besser. Funktioniert das und vertragen sich die Tiere wenn ich im Stall 2 Nester mache.

Meine Antwort: > Ab etwa dem 15. Dezember ist es ratsam die Gänse in zwei Zuchtstämme aufzuteilen. Jedes Paar sollte dann einen eigenen Auslauf erhalten. Wenn die Tiere nicht getrennt werden, kämpfen die Ganter die Rangordnung aus, was sich negativ auf die Befruchtung auswirkt. Die Eier sind sehr schlecht befruchtet und es stellt sich somit kein Nachwuchs ein. Eine andere Möglichkeit ist den schwächeren Ganter frühzeitig zu verkaufen oder zu schlachten.

 

Uwe Ruhl am07.09.2011 per E-Mail > Wie ich gelesen habe, entwurmen Sie von Zeit zu Zeit mit Flubenol. Können Sie mir bitte mal mitteilen, wieviel Tage Sie das Mittel verabreichen, wie viel Gramm Sie pro Kilogramm Lebendgewicht verwenden und ob Sie das Futter anfeuchten, wenn ja mit was feuchten Sie an?

Meine Antwort: > Flubenol verabreiche ich über die abendliche Futterration. Dazu befeuchte ich z.B. Hafer mit Wasser und gebe für 4-6 Gänse einen leicht gehäuften Teelöffel Flubenol hinzu. Man kann auch die Körner mit Speiseöl benetzen, dann haftet Flubenol gut am Futter und wird vollständig von den Gänsen aufgenommen. Flubenol wird über fünf Tage dem Futter beigegeben.

 

Peter Lösel am 04.11.2011 per E-Mail > Sie schreiben sie machen  beim beringen eine Geschlechtsbestimmung. Wie funktioniert das in diesem Alter? (ausdrücken klappt ja wohl noch nicht,- oder?)

Meine Antwort: > Gerade bei etwa 4 Wochen alten Gösseln ist eine Geschlechtsbestimmung durch ausdrücken der Kloake recht einfach, da der Schließmuskel nicht so kräftig wie bei ausgewachsenen Tieren ist. Somit wird auf die Kloake kaum Druck ausgeübt und das in dem Alter noch fehlende Aftergefieder stört nicht die Sicht auf das Geschlechtsteil. Allerdings genau hinschauen, da der Penis bei den männlichen Tieren in diesem Alter max. 3mm lang ist.

 

Kerstin Zimmermann am 11.01.2012 per E-Mail > Ich habe letztes Jahr noch Parduvac geimpft gegen Parvovirose. Parduvac wird aber nicht mehr hergestellt. Welchen Impfstoff vom welcher Firma verwendet ihr? Währe jetzt noch Zeit für die erste Impfung?

Meine Antwort: > Es ist richtig, dass Parduvac nicht mehr produziert wird. Sie können jedoch ihre Gänse mit Palmivax behandeln. Hersteller ist die Merial GmbH (Zulassungsnummer 44a/83). Allerdings ist die kleinste Abfüllung meines Wissens für 500 Dosierungen. Die Erstimpfung ist noch möglich. Ich habe meine Gänse am 07.01.2012 geimpft.

 

M. von Thiemen am 11.01.2012 per E-Mail > Ich würde gerne wissen, wie sie Mykostin verabreichen. Mir scheint ein Esslöffel Mykostin auf einen 10l Eimer Futter verschwindent gering. Ist die Aufnahme noch gewährleistet?

Meine Antwort: > Ich feuchte einmal wöchentlich die abendliche Körnerration mit Wasser an, gebe diese in den Futtertrog und streue etwa einen Teelöffel Mykostin über das feuchte Futter. Durch die Feuchtigkeit haftet das Mykostin besser an den Körnern und wird gut aufgenommen. Man kann auch die Körner mit Speiseöl benetzen und danach Mykostin zugeben.

 

Petra Effenberger am 21.02.2012 per E-Mail > Wir haben ein ca.11 Jahre altes Gänsepaar. Meine Frage: Können wir zu diesem Paar eine weibliche Gans gesellen und was ist dabei zu beachten? Vielleicht können sie mir auch sagen, was Mykostin ist?

Meine Antwort: > Wenn sie eine zweite Gans in den bestehenden Zuchtstamm integrieren wollen, sind die Monate Juni bis August am günstigsten, da sich die Tiere in der sogenannten Ruhephase befinden. D. h. sie haben abgelegt, stehen im Federwechsel und sind nicht mehr so agressiv. Dann werden fremde Gänse besser akzeptiert und die Rangordnungskämpfe sind nicht so heftig. Auf genügend Auslauffläche ist zu achten, damit das fremde Tier eine gewisse Fluchtdistanz einhalten kann. Mykostin ist eine Mineralstoffmischung, welche zum großen Teil aus Calzium besteht und mit Futterhefe, Phospor, Spurenelementen und Vitaminen angereichert wurde.

 

Enrico Reißmann am 09.04.2012  per E-Mail > Hallo, hatte mir 2011 fünf Gössel gekauft und habe zwei Gänse behalten. Diese laufen nun mit einem zwei Jahre alten Ganter zusammen. Dieser tritt die Gänse auch, jedoch legt noch  keine von beiden Eier. Die Gänse sind erst mitte Juli geboren. Wann können diese anfangen zu legen?

Meine Antwort: > Die Gänse werden, wenn sie sich bereits treten lassen, in den nächsten zwei Wochen mit dem Legen anfangen. Etwas gehaltvolleres Futter (Legekorn) bewirkt einen früheren Legebeginn.

 

Sven Kones am 15.04.2012 per E-Mail. > Ich habe zwei Toulouser Gänse (1 Ganter, 1 Gans). Seit 2 Wochen legt die Gans Eier. Freitagabend habe ich eine Entzündung an der Kloake beobachtet. Inzwischen ist die Entzündung so groß wie ein Hühnerei. Die Entzündung hängt wie ein Ei aus der Kloake. Frage: Muß ich Medizin verabreichen? Wenn ja,welche?

Meine Antwort: > Ich nehme an, das es sich bei der Problemgans um das weibliche Tier handelt. Nach Ihrer Beschreibung deutet alles auf Legenot hin. Diese tritt überwiegend bei Junggänsen auf. Begünstigt wird die Legenot durch zu viel Kraftfutter (Verfettung), aber auch zu große Eier (Doppeldotter). Obwohl sich die Kloaken-Erweiterung oftmals nach dem Legen wieder zurückbildet, sind diese Tiere nicht mehr für die Zucht geeignet, da deren Eier in der Regel unbefruchtet sind. In schweren Fällen können sich die Gänse den Legedarm herausdrücken. Auch beim Kot absetzen treten Probleme auf. Eine tierärztliche Behandlung ist leider sehr selten erfolgreich.

 

Franz Velthuis am 15.04.2012 per E-Mail > Ich habe zwei einjährige Ganter, können diese immer zusammen bleiben? Einer hat einen kaputten Schnabel, der andere einen gekippten Flügel. kann man an dem Flügel etwas machen lassen?

Meine Antwort: > Ihre Ganter haben haben die Rangordnung untereinander ausgetragen. Somit sind die Fronten geklärt und sie brauchen hinsichtlich der Haltung nichts ändern. Beim Schnabel und dem Kippflügel ist bei inzwischen schon einjährigen Tieren nichts mehr zu machen. Wenn die Tiere vital sind und das Futter gut aufnehmen, ist unter den gegebenen Vorraussetzungen alles in Ordnung.

 

Kerstin Zimmer am 01.05.2012 per E-Mail > Eine meiner Junggänse legt nur Fließeier. Bekam vom Tierarzt AB weil Verdacht auf Legedarm bestand. Inzwischen ist die Gans wieder fit, legt jedoch keine Eier mehr. Wird die Gans wieder völlig gesund und normale Eier legen? Dieses Tier sollte als Zuchttier bleiben.

Meine Antwort: > Die Sache mit den Fließeiern wird sich regeln und es kann gut sein, dass die Gans im nächsten Jahr völlig normal legt. Ich würde der Gans weniger Hafer und Gerste geben. Getreide fördert die Legetätigkeit. Wenn die Eiproduktion dann zu schnell erfolgt, sind Fließeier die Folge, weil die benötigte Zeit zur Schalenbildung nicht ausreicht.

 

Joachim Reuter am 19.05.2012 per E-Mail > Ich habe 4 Toulouser Gänseküken, wo von 1 sehr stark röchelt und schnupft, die anderen 3 sind o.K. In der Tierklinik konnte man mir nicht weiterhelfen (keine Erfahrung).

Meine Antwort: > Bin zwar kein Tierarzt, vermute aber das das Tier Luftröhrenwürmer hat. Befallene Tiere röcheln beim Atmen, haben keine Kondition, atmen oft mit offenem Schnabel, schütteln sich als wenn sie sich übergeben müssen, dabei löst sich manchmal eine schleimige Substanz.  

 

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